Nikolaou: "Haben es dem Gegner zu einfach gemacht"

Die Stimmen zur 0:4-Niederlage gegen den HSV

Ein deutliches 0:4 stand am Ende auf der Anzeigetafel, es war leider nicht der Tag der Eintracht. Gegen einen starken Hamburger SV, der seine Restchance auf den Bundesliga-Aufstieg damit wahren konnte, gerieten die Löwen durch einen Doppelpack von Robert Glatzel schnell in Rückstand (10‘ und 22‘), auch danach waren die Hanseaten die gefährlichere Mannschaft. Nach dem Spiel ordneten die Protagnisten die abgelaufenen 90 Spielminuten ein.

Daniel Scherning:
„Der Sieg des HSV ist verdient, auch in der Höhe. Wir haben nicht das geschafft, was uns in den vergangenen Wochen stark gemacht hat. Im Verteidigen haben wir einfach heute zu viele Fehler gemacht. Wir waren insgesamt ein Stück zu weit auseinander und haben das Feld gegen den Ball zu groß gehabt. In der Anfangsphase war es noch in Ordnung, da sind Standards und die eine oder andere Möglichkeit für uns bei rausgekommen. Wenn du dann aber das 0:1 siehst, dann war das eine Kopie der Videoanalyse, die wir natürlich auch gemacht haben. Eine Flanke aus dem Halbfeld, ballfernes Einlaufen, wo wir keinen Druck drauf bekommen, weder auf die Flanke noch auf die Außenpositionen. Hamburg ist dann gut genug, so einen Ball auch mal durchzustecken. Wir heben dann noch das Abseits auf durch Anton Donkor. Auch beim 0:2 war das Feld viel zu groß, auch da kein Druck auf die Flanke. Das haben wir die vergangenen Wochen und im Hinspiel gut gemacht. Genau in diesen Situationen haben wir besser verteidigt, heute haben wir das nicht geschafft. Dann kommt die unglückliche Situation mit dem nicht anerkannten Tor. Wir haben es in der Folge weiterhin versucht, der HSV hat den Ball dann aber kontrolliert und noch einmal zwei Tore gemacht, die so natürlich auch nicht fallen dürfen. Der vierte Gegentreffer ist die Krönung. Wir müssen uns schütteln, in der Deutlichkeit haben wir seitdem ich hier bin noch kein Spiel verloren. Wir wissen aber auch warum. Wir können es deutlich besser und müssen es besser machen, um unser Ziel zu erreichen.“

Jannis Nikolaou:
„Die letzten Wochen waren gut, wir standen stabil und haben gemeinsam gut verteidigt. Heute sind wir eigentlich gut rein gekommen, die ersten zehn Minuten waren noch unsere besten. Dann kassieren wir den Gegentreffer und haben es nicht mehr gut gemacht, sind nicht mehr so intensiv angelaufen und waren nicht mehr in den Duellen drin. Damit haben wir es dem HSV zu einfach gemacht. Wir wussten um die individuellen Qualitäten der Hamburger, wir haben es aber einfach nicht so stabil und griffig verteidigt, wie in den letzten Wochen. Es hat in den Abständen heute nicht gepasst und der HSV kam immer wieder gut in die Zwischenräume. Wir haben heute richtig einen auf die Fresse bekommen. Jetzt gilt es sich aufzurichten, wir haben noch drei Spiele und es in der eigenen Hand. Heute war es bitter, aber wir werden die richtigen Schlüsse draus ziehen. So wie heute dürfen wir nicht nochmal auftreten. Ab morgen werden wir wieder nach vorne schauen.“

Fabio Kaufmann:
„Wir haben es heute nicht geschafft, das auf den Platz zu bringen, was uns die letzten Wochen ausgezeichnet hat. Der HSV hat dann natürlich auch die Qualität das auszunutzen, dementsprechend haben wir das Spiel verdient verloren. In den vergangenen Wochen haben wir gezeigt, dass wir auch gegen Top-Gegner sehr eklig sein können. Wir wissen, dass wir in jedem Spiel an unsere 100% kommen müssen. Sowohl gegen den Ball als auch mit dem Ball, wir müssen einfach immer als Mannschaft agieren. Das ist uns heute aus den verschiedensten Gründen nicht gelungen. Es tut in dem Moment natürlich weh, es wirft uns aber nicht um. Wir werden es aufarbeiten und in der nächsten Woche anders zeigen. Wir fahren unser eigenes Rennen und wissen, wie man mit Rückschlägen umgeht. Ich bin davon überzeugt, dass wir unser Ziel am Ende erreichen werden. Es heißt jetzt nochmal drei Spiele alles rauszuhauen. Wir haben es immer noch in der eigenen Hand.“

Steffen Baumgart (Chef-Trainer Hamburger SV):
„Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Dabei konnten wir nicht nur Tore erzielen, wir hatten auch eine Menge Ballkontrolle. In den ersten sechs Minuten hatten wir Probleme und haben Braunschweig immer wieder mit Standardsituationen eingeladen. Sonst haben die Jungs sehr viel umgesetzt. Wir erkennen genau, wann es bei uns gehen kann und wann nicht. Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht, darüber freuen wir uns. Das nehmen wir dann auch dementsprechend.“

Foto: Stephanie Zerbe