Löwen sind Derbysieger!

Eintracht schlägt Hannover mit 2:0

Derbyzeit hieß es am achten Spieltag. Vor 19.919 Zuschauern im EINTRACHT-STADION besiegten die Löwen den Gast aus der niedersächsischen Landeshauptstadt mit 2:0 (1:0). Nach einem zerfahrenen Beginn fanden die Löwen schnell ins eigene Spiel und gingen durch Fabio Kaufmann verdient in Führung (20‘). Trotz deutlichem Chancenplus ging es mit der knappen Führung in die Pause, nach der die Blau-Gelben weiterhin das spielbestimmende Team waren. Allerdings dauerte es bis zur Schlussphase, ehe der zweite Treffer fiel und damit den Derby-Sieg klar machte. Vom Punkt verwandelte Rayan Philippe einen fälligen Handelfmeter in der Nachspielzeit und stellte somit den 2:0-Endstand her.

Ausgangslage:

Nach dem punktlosen Gastauftritt in Ulm hatten sowohl die Mannschaft als auch das Trainerteam die Niederlage unter der Woche analysiert und aufgearbeitet. Schnell wurde der Fokus jedoch auf das anstehende Derby gelenkt, um wieder Zählbares auf der Habenseite verbuchen zu können. Daniel Scherning erwartete zwar einen Gegner, der einem viel abverlangen würde, war im Gegenzug aber auch der vollen Überzeugung, dass sein Team als Sieger vom Platz gehen könne. Hoffnung gab zudem, dass die Leinestädter in dieser Saison noch kein Auswärtsspiel gewinnen konnten. Das letzte Aufeinandertreffen im April endete mit einem torlosen Remis, dem nun ein Heimsieg folgen sollte.

Aufstellung:

Neben fünf verletzten und angeschlagenen Spielern stand Sven Köhler aufgrund seiner Gelb-Roten Karte nicht zur Verfügung. Daher nahm der Löwencoach insgesamt fünf Wechsel bei seinem Team vor. Niklas Tauer, Levente Szabó, Leon Bell Bell, Kevin Ehlers und Johan Gómez starteten von Beginn an, während Robert Ivanov, Sebastian Polter und Fabio Di Michele Sánchez zunächst auf der Bank Platz nahmen. Gästetrainer Stefan Leitl tauschte ebenfalls auf mehreren Positionen. Für Enzo Leopold, Nicolo Tresoldi und Jannik Rochelt standen Fabian Kunze, Monju Thaddäus Momuluh und Ex-Löwe Havard Nielsen in der Startelf.

Die Partie:

Beide Teams starteten verhalten in das Derby und versuchten nach Ballgewinn zunächst Ruhe in die eigenen Aktionen zu bekommen. Nach rund zehn Minuten war es schließlich die Eintracht, die die ersten gefährlicheren Strafraumszenen kreierte. Nachdem Robin Krauße im Fallen das Leder nicht mehr im Kasten versenken konnte und Jessic Ngankam einen Konter neben dem Gehäuse von Grill platzierte, kam bei den Löwen mehr Mut auf. Rayan Philippe fasste sich von der Strafraumgrenze ein Herz und zwang Ron-Robert Zieler zu seiner ersten Parade, bei der er den Ball erst im Nachfassen sichern konnte (13‘). In der nächsten Aktion präsentierte sich der Franzose als guter Passgeber und bediente Johan Gómez, dessen Abschluss ebenfalls zur Beute des Gästekeepers wurde (13‘). Die Scherning-Elf blieb am Drücker und Leon Bell Bell prüfte erneut den Hannoveraner Schlussmann mit einem strammen Schuss (17‘). In der 20. Spielminute war der Bann endlich gebrochen, Keeper Zieler geschlagen und die Löwen gingen mit 1:0 in Führung. Über Umwege landete der Ball bei Fabio Kaufmann, der den Platz ohne Gegenspieler nutzte und das Spielgerät kontrolliert im rechten unteren Eck versenkte. Während den Gästen nach dem Rückstand die Verunsicherung anzumerken war, gewannen die Löwen immer mehr Selbstvertrauen und arbeiteten an dem 2:0. Vieles lief hierbei über den agilen Philippe, dessen Abschluss jedoch erneut geklärt wurde (24‘), genauso wie der Schuss von Szabo nur eine Minute später (25‘). Die Leitl-Elf wirkte auch in der Folgezeit ratlos und die Eintracht-Anhänger hatten schon einen weiteren Torjubel auf den Lippen, als Philippe sich auf links durchtankte. Am Ende passte er nur in den Rücken von Szabo und die Chance war vertan (38‘). In der Schlussminute war es wieder der Franzose, der für Unruhe sorgte. Bei einem ungenauen Pass in der Hintermannschaft, spritzte der Stürmer gedankenschnell dazwischen, wobei sein Lupfer nur in den Armen von Zieler landete.

An dem Spielgeschehen änderte sich auch nach dem Wiederanpfiff wenig. Die Löwen spielten forsch nach vorne, wohingegen die Gäste nach der Ordnung im eigenen Spiel suchten. Folgerichtig eröffnete sich die erste große Chance für die Blau-Gelben. Nach einem Doppelpass mit Bell Bell kam Philippe in zentraler Position frei zum Schuss, aber zum wiederholten Male war Zieler zur Stelle (50‘). Auch gegen Gomez verhinderte der Schlussmann eine höhere Eintracht-Führung (53‘) ehe Kaufmann mit einem Gewaltschuss aus über 20 Metern, das Leder ins Außennetz hämmerte (56‘). Nach einer knappen Stunde bekam auch Lennart Grill die Möglichkeit, sich auszuzeichnen, als er einen Leopold-Freistoß parierte. Fortan investierten die Hannoveraner zwar mehr, aber die Defensive der Löwen stand sicher und ließ nur wenig Chancen zu. In der 73. Spielminute stockte den Spielern, Verantwortlichen und Fans kurz der Atem, als Krauße nach einem Luftzweikampf zu Boden sackte und schließlich leicht benommen den Platz verlassen musste. Nach der Unterbrechung verlagerten die Blau-Gelben ihr Spiel wieder mehr in die gegnerische Hälfte, um doch noch das vorentscheidende 2:0 zu erzielen. Zunächst verpasste jedoch der eingewechselte Max Marie den zweiten Treffer, ehe das Spielgerät zehn Minuten vor dem Ende doch noch in den Maschen landete. Allerdings schaltete sich der VAR ein, woraufhin der Unparteiische das Tor von Gomez aufgrund eines Handspiels annullierte. In der Nachspielzeit prüfte der VAR zum zweiten Mal ein Handspiel und es gab am Ende den Elfmeter für die Eintracht. Philippe legte sich das Leder zurecht und vollendete den fälligen Strafstoß zum 2:0. In den Schlussminuten spielten die Löwen die Partie kontrolliert zu Ende und siegten verdient im Niedersachsenderby!

Für die Löwen geht es nach der Länderspielpause am Freitag, 18. Oktober 2024, um 18.30 Uhr zur Alten Dame nach Berlin.

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Grill – Jaeckel, Bicakcic (C), Kaufmann, Tauer, Philippe (Ivanov, 90‘), Szabo (Polter, 72‘), Bell Bell, Ehlers (Nikolaou, 72‘), Krauße (Marie, 75‘), Gomez (Conteh, 90‘).

Hannover 96
Zieler (C) – Neumann, Kunze (Leopold, 46’), Ngankam (Voglsammer, 70’), Lee (Rochelt, 70’), Christiansen (Gindorf, 82’), Nielsen (Tresoldi, 46’), Wdowik, Muroya, Halstenberg, Momuluh.

Tore:
1:0 Kaufmann (20‘)
2:0 Philippe (90’/Handelfmeter)

Gelbe Karten:
Kaufmann, Scherning, Bicakcic / Kunze, Neumann, Zieler, Muroya

Schiedsrichter:
Daniel Schlager

Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
19.919

Fotos:
Stephanie Zerbe